Tagung der AG Kultur, Berlin, 8.-10. April 2019

Am 9. und 10. April 2019 traf sich die Arbeitsgruppe Kultur des Petersburger Dialogs in Berlin. Der Schwerpunkt des Austausches war den deutsch-russischen Projekten zu 1945 kriegsbedingt in die Sowjetunion verlagerten Objekten mit vier thematischen Schwerpunkten gewidmet. Dabei standen insbesondere die Projekte „Victoria von Calvatone“, „Antike Vasen“ sowie „Eisenzeit – Europa ohne Grenzen“ im Fokus der Aufmerksamkeit.

Auf deutscher Seite nahmen Vertreter der Hauptverwaltung der Stiftung Preußischer Kulturbesitz sowie Fachleute aus der Antikensammlung und dem Museum für Vor- und Frühgeschichte, Staatliche Museen zu Berlin, Stiftung Preußischer Kulturbesitz daran teil. Auf russischer Seite waren Vertreter der Staatlichen Eremitage St. Petersburg, dem Staatlichen Historischen Moskau und dem Staatlichen Puschkin Museum Moskau beteiligt. Auch das Auswärtige Amt und die Russische Botschaft in Berlin entsandten Vertreter zum Treffen der Arbeitsgruppe.

Am Montag, 8. April 2019 stellten die Projektbeteiligten der Eremitage und der Antikensammlung den aktuellen Stand zur Restaurierung und Erforschung zu der antiken Bronzeplastik der „Victoria von Calvatone“ vor. Durch die auf modernen Untersuchungsergebnissen basierenden, restaurierungswissenschaftlichen Erkenntnisse zeichnen sich neue Ergebnisse im Hinblick auf die ikonografische Analyse ab. Diese sollen in einer Begleitpublikation zu einer von deutscher und russischer Seite gemeinsam vorbereiteten Ausstellung, die Anfang Dezember 2019 in der Eremitage eröffnet wird, veröffentlicht werden. Der zweite Themenschwerpunkt des Tages galt dem seit Sommer 2018 durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft Projekt zwischen der Antikensammlung und dem Staatlichen Historischen Museum Moskau. Dessen Ziel ist es, eine bedeutende Sammlung antiker Vasen, die 1945 aus Berlin in die Sowjetunion gelangte, durch aufwändige Restaurierungsmaßnahmen und die wissenschaftliche Bearbeitung durch ein internationales Expertengremium wieder in die Öffentlichkeit zu rücken. Im Projektrahmen dienen hierfür multilaterale Workshops, die in Berlin und Moskau stattfinden.

Am 9. April 2019 wurden die Gespräche zum Kooperationsprojekt „Eisenzeit – Europa ohne Grenzen“ fortgesetzt. In der Tradition der 2007 und 2013 durchgeführten Ausstellungen „Merowingerzeit“ bzw. „Bronzezeit – Europa ohne Grenzen“ bereiten die Staatliche Eremitage St. Petersburg, das Staatliche Historische Museum Moskau, das Staatliche Puschkin Museum Moskau und das Museum für Vor- und Frühgeschichte, Staatliche Museen zu Berlin das Projekt vor. Im Rahmen der Sitzung konnten Details zur Planung der Ausstellungskonzeption und des umfassenden, zweisprachigen Katalogs besprochen werden. Die Eröffnung in St. Petersburg ist Ende Juni bis Anfang Kuli 2020 geplant, in Moskau wird sie ab Ende Oktober des gleichen Jahres gezeigt. Wie schon die beiden Vorgängerausstellungen, wird auch die „Eisenzeit“ durch Vertreter beider Länder gefördert und unterstützt.

Die stets konstruktiven Gespräche der AG Kultur konnten am 10. April durch ein Kulturprogramm mit Besuch des im Herbst 2018 neu eröffneten „Pergamonmuseum. Das Panorama“ sowie der Ausstellung „Mit dem Mönch am Meer. Caspar David Friedrich in Virtual Reality“ abgeschlossen werden.

Die nächste Sitzung der AG Kultur wird im Rahmen des Petersburger Dialogs am 18. Und 19. Juli 2019 in Bonn stattfinden.