Sitzung der AG Bildung und Wissenschaft, St. Petersburg, 8./9. Dezember 2016

Die AG-Sitzung fand erstmalig in der Wirtschaftsuniversität in St. Petersburg statt und wurde geleitet vom Rektor der Universität, Prof. Maksimtsev, und Prof. Bergmann. Vorab kann festgestellt werden, dass das Treffen in sehr guter kollegialer Atmosphäre ablief, von russ. Seite organisatorisch sehr gut vorbereitet war und zu zahlreichen weiterführenden Ergebnissen führte, die in der abliegenden Maßnahmenliste der russischen Seite zusammengefasst sind.

Ablauf 

  1. Die russische Seite hatte zu einem Arbeitsessen am 8.12.2016 eingeladen. Dieses informell gestaltete Treffen diente vor allem dem Kennenlernen und der Einführung der zahlreichen neuen Teilnehmer in Ziele, Methoden und bisherige Ergebnisse der Arbeitsgruppe. Einbezogen wurde auch die aktuelle Situation im deutsch-russischen Verhältnis. Die Teilnehmer stimmten darin überein, Bildung und Wissenschaft als gemeinsame deutsch-russische Aufgabe weiter zu entwickeln. Dabei hat sich das bisherige Verfahren bewährt, dass jede Seite zunächst Projektideen einbringt, die nach gemeinsamer Diskussion in einem von beiden Seiten akzeptierten Maßnahmenkatalog münden, dessen Umsetzung allerdings unter Finanzierungsvorbehalt steht. Der Katalog wird den beiden Büros des Petersburger Dialoges übermittelt. Dieses erste Treffen war eine gute Grundlage für die Projektdiskussion am Folgetage.
  1. In der folgenden Diskussion der vorgeschlagenen Maßnahmen wurden folgende Schwer-punkte der Arbeit im Jahre 2017 herausgearbeitet:

2.1  Der Integration von Geistes- und Naturwissenschaften soll größere Aufmerksamkeit gewidmet werden, was sich besonders in fächerübergreifenden Themen niederschlagen soll. Dabei wurde der besondere Charakter von Wirtschaft, Recht und Psychologie als systemübergreifende Felder betont.

2.2   Um dies zu konkretisieren und gemeinsame Themen auf den Weg zu bringen, soll eine Task Force „Deutsch-Russische Hochschulkooperation“ aufgebaut werden. Dazu werden beide Seiten einen Arbeitsstab einrichten und weitere konzeptionelle Vorstellungen entwickeln. Die deutsche Seite benannte als Ansprechpartner dafür Dr. Gregor Berghorn (e-mail:gregor.berghorn@gmail.com). Die russische Seite wird alsbald einen  Ansprechpartner benennen.

2.3   Um die zahlreichen Aktivitäten in den Bereich Recht und Wirtschaft, insbesondere auch in den Bereichen Rohstoffeffizienz und Energieversorgung, stärker zu akkordieren soll der Aufbau eines „Deutsch-Russischen Zentrums für Wirtschafts- und Rechtsfragen“ unterstützt werden. Dies erfolgt auch in Kooperation mit dem Deutsch-Russischen Rohstoff-Forum. Federführend dafür ist zunächst auf russischer Seite die Akademie für Volkswirtschaft und Staatsverwaltung in Moskau. Die deutsche Seite wird demnächst eine federführende Einrichtung benennen und Vorschläge zur Finanzierung unterbreiten.

2.4   Besondere Aufmerksamkeit wurde von beiden Seiten dem Thema „Digitale Hochschulbildung“ gewidmet. Dieses gleichermaßen neue wie wichtige Thema wird ebenfalls von einem Arbeitsstab weiterbesprochen werden, der möglichst im ersten Quartal 2017 seine Arbeit aufnehmen wird. Auf russischer Seite wird hierbei die Wirtschaftsuniversität St. Petersburg federführend sein und noch eine konkrete Ansprechperson benennen. Auf deutscher Seite wird die XUniversity  (Prof. Dr. Chr. Jahns) die Federführung übernehmen.

2.5   Aus Zeitgründen konnten die Aktivitäten zur Vorbereitung des 300. Geburtstages von Immanuel Kant nicht diskutiert werden. Die deutsche Seite wird dazu einen schriftlichen Bericht alsbald vorlegen, der insbesondere die Maßnahmen, die 2017 geplant sind, darlegt.

2.6. Die vorgeschlagenen Maßnahmen sind im Detail aus der beigefügten tabellarischen Übersicht zu entnehmen.
Weitere Schritte

  1. Erörterung der Umsetzung des Maßnahmenkataloges, Finanzierung, Abstimmung der vorgeschlagenen Daten und Einbeziehung weiterer Einrichtungen/ Organisationen.
  2. Durchführung einer nächsten AG-Sitzung, voraussichtlich im ersten Quartal 2017, in Deutschland. Als möglicher Tagungsort wurde Bonn genannt, was aber noch zu konkretisieren ist, sobald deutscherseits die Mittel bereitgestellt sind.

Mit dem Dank an die ausgezeichneten Dolmetscher und die hervorragende russische Organisation endete die Sitzung.

Professor Dr. Wilfried Bergmann