Sitzung der AG Wirtschaft beim 5. Petersburger Dialog, St. Petersburg, 30. November – 1. Dezember 2005

Die Diskussionsteilnehmer definierten fünf Arbeitsthemen, die beim Petersburger Dialog 2006 vertieft werden sollen. Das erste Thema lautet: „Das Image Russlands in Deutschland und das Image Deutschlands in Russland – Was kann die Wirtschaft tun?“

Die Arbeitsgruppe erarbeitete Vorschläge dafür, wie die Wirtschaft in Deutschland und Russland zur Verbesserung des Images des jeweils anderen Landes beitragen kann. Im Einzelnen sieht die Themengruppe vor, mit Unterstützung der Unternehmen eine Informationsreise für deutsche Journalisten nach Russland zu organisieren, die Kontakte deutscher hochrangiger Wirtschaftsvertreter mit russischen Journalisten zu fördern, das Russlandbild in deutschen Schulbüchern zu verbessern und junge deutsche und russische Journalisten mit der Ausarbeitung eines Konzepts zur Verbesserung des jeweiligen Landes-Images zu beauftragen.

Das zweite Arbeitsfeld „Das Humankapital Deutschlands und Russlands als entscheidender Wirtschaftsfaktor – Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft bei gemeinsamer Aus- und Weiterbildung“ soll geeignete Maßnahmen dafür identifizieren, wie sich die Wirtschaft stärker im Rahmen der Bildungsinitiative engagieren kann. Die Themengruppe hat sich darauf geeinigt, deutsch-russische Initiativen zur gegenseitigen Ingenieursausbildung sowie zur Verwaltungsausbildung für die russische Lokaladministration, die einen entscheidenden Wirtschaftsfaktor für die kleinen und mittelständischen Unternehmen darstellt, ins Leben zu rufen.

Das dritte Thema „Rolle und Aufgaben der deutsch-russischen Wirtschaftsbeziehungen bei der Gestaltung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes zwischen Russland und der EU“ hat die Themengruppe mit Blick darauf benannt, dass das europäisch-russische Partnerschafts- und Kooperationsabkommen im Jahr 2007 ausläuft und ein neues Grundsatzdokument zu formulieren sein wird. Die Themengruppe geht davon aus, dass das mittelfristige Ziel eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes für die deutsche und russische Wirtschaft sehr große Bedeutung hat. Sie ist aktiv um eine Verbesserung der gegenwärtigen Wirtschaftsbeziehungen bemüht. Zu diesem Ziel unterstützt sie Petita von Seiten russischer Unternehmen und setzt auf eine stärkere Zusammenarbeit mit den russischen Verbänden und Kammern.

Bei dem vierten Thema „Anforderungen an eine zukunftsorientierte Zivilgesellschaft und Wirtschaftsstruktur in den Städten“ geht es darum, die Orientierung auf eine urbane Struktur unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten sicherzustellen. Die Themengruppe vereinbarte, eine Projektgruppe unter Federführung der ECE G.m.b.H. & Co. KG ins Leben zu rufen und russische Projektpartner, die entsprechenden Unternehmen sowie Bürgermeister und Kommunalpolitiker von beiden Seiten in die Gruppe einzubinden. Das fünfte Thema ist das eigentliche Kernstück der deutsch-russischen Wirtschaftskooperation: der Mittelstand. Die Themengruppe beabsichtigt, den deutschen Mittelstand stärker über Russland zu informieren und für das Land zu interessieren. Sie wird die russische Regierung in ihren Anstrengungen um eine pragmatische Mittelstands- und Mittelstandsförderpolitik unterstützen. Sie regt an, der erfolgreichen Mittelstandskonferenz 2004 in Stuttgart eine zweite in Russland folgen zu lassen, für die eine hochrangige politische Beteiligung wünschenswert wäre.