Sitzung der AG Bildung und Wissenschaft beim 1. Petersburger Dialog, St. Petersburg, 8.-10. April 2001

Moderatorin: Ljudmila Werbizkaja, Rektorin der Staatl. Universität St. Petersburg
Koordinator: Prof. Dr. Gesine Schwan, Präsidentin der Europa-Universität Viadrina, Frankfurt/Oder

Traditionsgemäß lag die Aufgabe von Wissenschaft – in Forschung und Lehre – in der methodischen und methodologisch reflektierten Suche nach Wahrheit. Auf ihr bauten Bildung und Ausbildung der jeweils nachfolgenden Generationen auf, häufig de facto im Dienste des Staates und der bürgerlichen Professionen. Diese grundlegenden Aufgaben von Wissenschaft und Bildung müssen angesichts des aktuellen Alltags unserer Gesellschaften konkretisiert werden. Nicht nur die ehemals kommunistischen Gesellschaften stehen vor schwierigen Herausforderungen eines rapiden technologischen, sozialen und kulturellen Wandels. Die beste Chance, sie zu bestehen, liegt in einem intensiven internationalen Austausch von Gedanken und Menschen. Aber gerade im Verhältnis zwischen Deutschland und Russland – im weiteren zwischen den ehemals westlichen und den östlichen Ländern – ist der reale Austausch zwischen den Menschen dringend erforderlich, um in und aus den unterschiedlichen Kulturen zu lernen und sich den neuesten Stand der Forschung nicht nur oberflächlich anzueignen. Der Arbeitskreis sollte sowohl die grundsätzlichen Aufgaben als auch institutionelle Folgerungen für die Universitätsstruktur und für den wissenschaftlichen und kulturellen daraus diskutieren. Zu Ihnen gehören vornehmlich Fragen der Finanzierung, des diesbezüglichen Verhältnisses von öffentlicher Verantwortung und privatem – weitsichtigem! – Engagement, der Internationalisierung von Universitäten, der verstärkten Einrichtung inter- bzw. transdisziplinärer Studiengänge, der konkreten Gestaltung des bi- und multilateralen Austauschs von Professoren und Studierenden.