Online-Tagung der AG Wirtschaft, 10. Dezember 2020

Die AG Wirtschaft tagte am 10. Dezember 2020 erneut zu dem seit der letzten Sitzung im Juni weiterhin omnipräsenten Thema „Aktuelle Entwicklungen der wirtschaftlichen und gesundheitlichen Situation in Deutschland und Russland“.

Das Gesundheitswesen sei momentan wichtigster Faktor für die Wirtschaft und böte in der aktuell politisch angespannten Situation eine mögliche Brücke für einen gemeinsamen Kampf gegen die gesundheitlich sowie wirtschaftlich negativen Folgen.

Die Volkswirtschaften beider Länder sind allerdings auch sehr unterschiedlich in Mitleidenschaft gezogen worden. Sowohl Russland als auch Deutschland rechnen weiterhin mit einer Erholung der Wirtschaft, unter anderem durch einen positiven Einfluss umfangreicher Impfkampagnen. Die Staatsverschuldung in Russland bliebe aber trotz strukturell notwendiger Investitionen und staatlicher Hilfspakete mit knapp 20 Prozent des BIP in den kommenden Jahren moderat. Deutschland hingegen müsse sich über Jahre hinweg mit einer drastisch bis auf 80 Prozent des BIP ansteigenden Staatsverschuldung beschäftigen.

Positive Veränderungen unter COVID-19 sei zum einen die steigende Wertschätzung des Gesundheitswesens durch die Bevölkerung. Zum anderen bietet die rasch vollzogene Digitalisierung infolge der Pandemie ein großes Potenzial für die Transformation des Gesundheitswesens beider Länder.

Allerdings würden in der zweiten Welle nun die Intensivkapazitäten der Krankenhäuser stark in Anspruch genommen. Hilfreich seien zwar einerseits die regelmäßigen Testungen und das mittlerweile ausreichend zur Verfügung stehende Schutzmaterial. Andererseits sei die Impfbereitschaft in der Bevölkerung grundsätzlich noch nicht ausreichend hoch.

Neben der Vorstellung des neuartigen COVID-19-Vakzins von BioNTech, wurde die Phagen-Therapie als alternative, aber zu wenig beachtete Therapie gegen Infektionen vorgestellt.

Schließlich kann festgehalten werden, dass Deutschland und Russland weiterhin gemeinsam den Kampf gegen die negativen Auswirkungen der Pandemie beschreiten können durch wirtschaftliche Zusammenarbeit, insbesondere auch im Gesundheitssektor.