Sitzung der AG Wirtschaft beim 2. Petersburger Dialog, Weimar, 8.-10. April 2002

Die Teilnehmer des Forums äußern ihre Zufriedenheit darüber, dass sich das gegenseitige Verständnis und die Qualität des deutsch-russischen Dialogs verbessert haben.

Der eingeschlagene Weg zur Reformierung der russischen Wirtschaft findet eine breite Unterstützung in der Öffentlichkeit und in Geschäftskreisen Russlands und Deutschlands und trägt zur Integration Russlands in den einheitlichen Wirtschaftsraum Europas bei.

Die praktische Umsetzung der vor kurzem in Russland verabschiedeten Gesetze zur Entbürokratisierung trägt zu einer Verbesserung des Investitionsklimas im Land bei. Beide Seiten unterstreichen die Notwendigkeit, gleiche Zugangsbedingungen zum Markt für russische und deutsche Gesellschaften zu schaffen.

Die Teilnehmer der Arbeitsgruppe erörterten die Strategie zur Entwicklung des Unternehmertums in Russland.

Eine möglichst schnelle Umsetzung der Bankenreform wird dazu beitragen, die Grundlage für eine wirtschaftliche Entwicklung Russland herauszubilden. Eine besondere Rolle spielt dabei die Unterstützung von kleinen und mittleren Unternehmen. Die mittelständischen Unternehmen Russlands sind sehr daran interessiert, eine Zusammenarbeit der Banken zwischen Deutschland und Russland zu entwickeln, die Kreditvergabe deutscher Banken an russische Unternehmen sowie Leasing zu fördern. Für eine schnellstmögliche Umsetzung dieser Aufgabe wird vorgeschlagen, die Zusammenarbeit der Banken auf der Grundlage eines ständigen Erfahrungsaustausches unter Einbeziehung eines Technologie- und Know-how-Transfers zu entwickeln. An erster Stelle sollte dabei die Zusammenarbeit zwischen den nationalen Banken für Entwicklung stehen.

Die russische Seite äußerte ihr Interesse am Erwerb von Hochtechnologien zur Ausstattung rekonstruierter und neu erbauter Betriebe, so z.B. in der fischverarbeitenden Industrie. Einen besonderen Stellenwert hat dabei die Erarbeitung von Finanzierungsmodellen derartiger Vorhaben im Rahmen der Zusammenarbeit von deutschen und russischen Banken.

Vertreter der russischen Geschäftswelt unterbreiteten Vorschläge, deutsche Schuldenforderungen an Russland im Rahmen des Pariser Clubs in hochliquide russische Aktiva umzuwandeln.

Als positiv wurden die Wiederbelebung der Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen Russland und den neuen Ländern Deutschlands, der Abbau von Barrieren und die Schaffung neuer Mechanismen einer Zusammenarbeit gewertet. Für Sachsen-Anhalt und Brandenburg wurden in dieser Hinsicht konkrete Initiativen unterbreitet.

Besonders hervorgehoben wurde die Perspektive einer Beteiligung russischer Betriebe der Flugzeugindustrie an gemeinsamen Kooperationsvorhaben bei der Entwicklung und Herstellung von Flugzeugtechnik.

Die Vertreter der deutschen und russischen Geschäftswelt sprachen sich ebenso für eine Vertiefung der Zusammenarbeit auf den Gebieten Umwelt, Energetik und Informationstechnologien aus.

Koordinatoren:
Dr. Klaus Mangold, Vorsitzender, Ost-Ausschusses der deutschen Wirtschaft
Boris S. Aljoschin, Vorsitzender, Staatliches Komitees der RF für Standardisierung und Metrologie
Berichterstatter: Boris S. Aljoschin, Vorsitzender, Staatliches Komitees der RF für Standardisierung und Metrologie