Sitzung der AG Bildung, Wissenschaft und Gesundheitsvorsorge beim 9. Petersburger Dialog, München, 15. Juli 2009

Entschlussfassung über die Gründung einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Geschichtswissenschaftlern aus Deutschland und der Russischen Föderation, mit dem Ziel einer gemeinsame Analyse und Erforschung der Geschichte der deutsch-russischen Beziehungen.

Als vorrangig betrachtet die Arbeitsgruppe die Vorbereitung und Veröffentlichung von Unterrichtsmaterialien für Schüler höherer Klassen und Geschichtslehrer.

Entwicklung von Partnerschaftsprogrammen im Bereich Modernisierung

Gesundheitsvorsorge
Die Arbeitsgruppe würdigte die nutzbringende und langfristig ausgerichtete Tätigkeit des Koch-Metschnikow-Forums, die auf eine Harmonisierung der Systeme der Gesundheitsvorsorge in Deutschland und Russland ausgerichtet ist. Weiterhin wurde die Initiative zur Gründung großer medizinischer Zentren unter Beteiligung der deutschen Seite begrüßt. Als Beispiel für die überdisziplinäre Zusammenarbeit von Spezialisten aus dem Bereich Medizin beider Länder wurden das Föderale wissenschaftlich-klinische Zentrum für Kinderhämatologie, -Onkologie und -Immunologie in Moskau sowie das Onkologische Rehabilitations- und Diagnostikzentrum Sankt-Petersburg benannt.

Rohstoffe
Die Arbeitsgruppe unterstützt die Tätigkeit des deutsch-russischen Rohstoff-Forums und wird sich an seiner Arbeit beteiligen.

Es wurde die Unterzeichnung des Vertrages zur Gründung einer Deutsch-Russischen Energieagentur hervorgehoben.

Logistik
Die Arbeitsgruppe verwies auf die großen Fortschritte bei innovativen Aspekten der Zusammenarbeit, welche die Ausbildung qualifizierter Manager zum Ziel haben.

Besonders hervorgehoben wurde dabei der Beitrag der European Business School in Wiesbaden, Deutschland.

Im Ergebnis der Arbeit wurde eine Vereinbarung über die Gründung eines „Zentrums für Internationale Logistik und Steuerung von Lieferketten“ auf Basis der Hochschule für Management der Universität Sankt-Petersburg und in Zusammenarbeit mit der Petersburger Universität für Verkehr sowie den Unternehmen „Russische Eisenbahnen AG“ und „Deutsche Bahn AG“ zur Unterzeichnung vorbereitet.

Recht
Die Arbeitsgruppe konstatiert die Notwendigkeit einer deutsch-russischen Zusammenarbeit im Bereich der rechtlichen Absicherung einer Kooperation. Es wurden die guten Kontakte hervorgehoben, die zwischen den Universitäten beider Ländern in diesem Bereich bestehen.

Anhand der vorliegenden Ausarbeitungen wurden folgende Prioritäten festgelegt:

Rechtliche Regelungen in der Energiewirtschaft und bei der medizinischen Betreuung, Umsetzung neuer Masterstudiengänge mit Doppeldiplom und Einführung von Masterstudiengängen für ausländische Studierende über das russische Rechtssystem an führenden russischen Universitäten.

Die Arbeitsgruppe ist sich bewusst, dass eine der Voraussetzungen für die zukünftige Vertiefung der deutsch-russischen Zusammenarbeit die Entwicklung neuer Instrumente ist, die den Bürgern beider Länder ermöglichen, die Sprache und Kultur des jeweiligen Partners zu erlernen.

Austausch
Die Arbeitsgruppe konstatiert den Erfolg der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch e.V. In den letzten 3 Jahren konnte die Zahl der Teilnehmer an den Programmen des DRJA um 34% erhöht werden.

Die Gruppe dankt der Stiftung „Russki Mir“ für deren Bereitschaft, diese wichtige Arbeit zu unterstützen.

Koordinatoren:
Prof. Dr. Bergmann, Prof. Dr. I. Gorlinski