Religionen in Russland – Deutsche Journalisten auf Recherchereise in Moskau, Kasan und St. Petersburg (November 2013)

Welche Religionen gibt es in Russland, und welchen Stellenwert haben sie in der Gesellschaft? In welchem Verhältnis stehen die Religionen in Russland zueinander? Und wie sieht das Verhältnis Staat-Religion aus?

Diesen Fragen sind deutsche Fachjournalisten im Rahmen einer Recherchereise auf Initiative der Arbeitsgruppe Medien des Petersburger Dialogs nachgegangen. Auf dem Programm standen Gespräche mit hochrangigen Vertretern der einzelnen Religionen sowie mit politischen Entscheidungsträgern, Soziologen und Religionswissenschaftlern.

In Moskau hatten die Teilnehmer Gelegenheit, unter anderem mit dem Vorsitzenden des Außenamtes der russisch-orthodoxen Kirche Metropolit Ilarion, dem Vertreter des Vatikans in Russland Nuntius Ivan Jurkovic, dem Oberrabbiner Russlands Adolf Schajewitsch sowie dem Bischof der evangelisch-lutherischen Kirche des Europäischen Russlands Dietrich Brauer über den Stand der Religionen und aktuelle Probleme zu sprechen. Seitens der Stadt Moskau erläuterte der Leiter der Abteilung für die Zusammenarbeit mit gesellschaftlichen Vereinigungen und religiösen Organisationen die Herausforderungen des interreligiösen Dialogs und des Dialogs zwischen staatlichen Stellen und den Religionen speziell anhand der Gegebenheiten in der russischen Hauptstadt. Dies wurde im Gespräch mit dem Vorsitzenden des entsprechenden Duma-Ausschusses Jaroslaw Nilow vertieft.

Der Islam und das Thema Interreligöser Dialog wurden im Rahmen des Besuchs von Kasan zum Schwerpunktthema. Die Zusammenarbeit zwischen Islam, russisch-orthodoxer Kirche sowie dem Staat wurde bei Gesprächen mit dem Obersten Mufti von Tatarstan Kamil Samigullin, dem Metropoliten von Kasan und Tatarstan Anastasij sowie dem Stellvertretenden Leiter der Präsidialverwaltung Alexander Terentjew erörtert.

In St. Petersburg besuchten die TeilnehmerInnen die Geistliche Akademie und die Metropolie St. Petersburg, nahmen an einer Podiumsdiskussion mit Religionswissenschaftlern und Soziologen der St. Petersburger Universität teil und erfuhren von einem ökumenischen Projekt, das die evangelische Petrikirche gemeinsam mit der russisch-orthodoxen Gemeinde zur Betreuung von HIV-infizierten Menschen durchführt.

Einige Berichte von den einzelnen Treffen sind (in russischer Sprache) hier zu finden:

Die Recherchereise wurde als Initiative der Arbeitsgruppe Medien vom Petersburger Dialog realisiert. Zum Abschluss der Reise hatte die Gruppe Gelegenheit, das Kloster von Walaam zu besuchen, eine Ikonenmalwerkstatt kennenzulernen, an einem Gottesdienst teilzunehmen und bei einem Gespräch mit Erzpriester Josif mehr über das Leben der Mönche und die Geschichte des Klosters auf der Insel im Ladoga-See zu erfahren.

Berichte und Beiträge zur Reise seitens der deutschen TeilnehmerInnen (Stand: 30.11.2013, wird laufend ergänzt):